Samstag, 31. März 2007

Tanga

Bin in der vergangenen Woche nach Tanga gefahren, war eine kurzfristig angewiesene Dienstreise, die ich eigentlich naechste Woche machen sollte. Da aber mein nicht mehr vorhandener Chef ploetzlich ziemlichen Stress bekommen hat, dass ich es womoeglich nicht machen werde, wenn er weg ist, bin ich halt dann am Mittwoch nach Tanga gefahren und am Donnerstag wieder gekommen. Jeweils 5 Stunden Fahrt.
Ich hab dort fuer die Augenabteilung in dem Krankenhaus in Tanga ein “Proposal” fuer eventuelle Spender geschrieben und u.a. alles aufgelistet, was sie brauchen, um gut arbeiten zu koennen.

Es war ziemlich genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte. Zuerstmal hab ich mir die Reise selbst organisiert, was eh von Anfang an klar war. Hat auch alles echt gut geklappt, hab alles gefunden, was ich wollte. Das Problem war dann, dass niemand in dem Krankenhaus, bessergesagt in der Augenabteilung, wusste, dass ich komme, obwohl ich einigemale gebeten habe, dass man dort anruft. Es war ein bissl ein Chaos und nicht fein, da ich ja nicht sonderlich viel Zeit gehabt habe. Aber im Endeffekt hab ich dann alles erledigen koennen. Der Arzt, der mit mir alles besprochen hat, war auch total nett und bemueht, da dieses “Proposal” etwas sehr wichtiges fuer ihn darstellt und er diese vielleicht einzige Chance, dass es jemand schreibt, nicht verpassen wollte. Hat mir zum erstenmal waehrend meiner Arbeit im CCBRT das Gefuehl gegeben, was nuetzliches zu tun.

Ja und jetzt ist endlich wieder Wochenende. Hab noch eine Woche Arbeit vor mir, wobei es eigentlich nur 4 Tage sind, denn Karfreitag ist in Tansania ein sehr wichtiger Feiertag. Und dann mach ich zwei Wochen Urlaub! Juhuuu!

Kurz mal ein historischer Exkurs:
Das Foto zeigt das erste Krankenhaus in Tanzania, erbaut von den Deutschen, vor ca. 120 Jahren. Genannt wird das Gebaeude "Cliff Block". Es wird heute zwar nicht mehr genutzt, steht aber mitten im Hospital-Areal und darf nicht abgerissen werden. Soweit ich verstanden habe, haben es die Deutschen unter Denkmalschutz gestellt.


Schiff Ahoi!

Letztes Wochende bin ich zum erstenmal in meinem Leben Segeln gewesen. Ich hab das Boot zwar nicht selbst gesteuert, (der Bootsbesitzer war recht kleinlich und sogar die Leute, die einen Segelschein gehabt haben, durften nicht segeln) aber ich hab bin mitgesegelt.
Das Boot war ein richtiger Luxuskatamaran, mit Kueche, Toilette,Umkleidekabine und einem Schlafplatz unter Deck fuer den Kapitaen, alles in exklusiver Ausstattung.

War ein tolles Erlebnis fuer mich. Ich hab eigentlich immer gedacht, dass ich mich sicher nicht ins Wasser trau, wenn ich am Meer segeln gehen wuerde und war deshalb der Meinung, dass mir das Segeln sicher nicht gefaellt, aber ich habs mir anders ueberlegt nachdem ichs jetzt mal probiert hab und bin schwimmen und schnorcheln gegangen, in einer sicheren Bucht natuerlich, und es war super! Ich glaub i werd das naechstemal einen Segelurlaub buchen.

Hab auch nette Leute kennengelernt, sie waren zwar fast alle doppelt so alt wie ich, aber das hat mich nicht sonderlich gestoert. Einer hat recht interessante Geschichten aus seinem Leben erzaehlt und ueber seine Segelabenteuer. Ich hab mich ein bissl gefuehlt wie bei Opa’s Maerchenstunde, nur mit dem Unterschied, dass die wahrscheinlich nicht am Segelboot stattfinden wuerde.

Bin am Abend wieder gluecklich, aber mit einem ziemlichen Sonnenbrand und total muede vom Nichtstun wiederam Festland gelandet. War ein feiner Tag.



Der sehr beruehmte Flaschenbaum,
Der Geschichtenerzaehler,


Hab selten so sauberes und klares Wasser gesehen,

Der Skipper, der so ziemlich alles auf dem Boot gemacht hat.





Freitag, 23. März 2007

Good-Bye Parties!!

Obwohl unter der Woche kaum etwas passiert und die Arbeit nicht wirklich umwerfend spannend ist, vergehen die Tage doch relativ schnell. Vielleicht ists der Umstand, dass ich jeden Tag ziemlich frueh ins Bett gehe. Es kommt aeusserst selten vor, dass ich nach elf schlafen geh und komischerwise bin I dann so muede dass ich nicht mal mehr was lesen mag,. Ich glaub, die Sonne und die Hitze sind doch recht erschoepfend.

Hab in dieser Woche zwei Good-Bye Parties miterleben duerfen. Sie nennen s hier zumindeste eine Party, fuer mich wars eher ein offizielles Verabschieden mit viel Rederei und gedauert haben sie auch nicht wirklich laenger als 1-2 Stunden. Ich hoff fuer die Leute die hier wohnen, dass sie auch andere, aufregendere Parties. Ich bin mir allersicngs nicht so sicher, hab zumindest bis jetzt noch keine miterlebt.
Am Mittwoch haben sie sich von Jutta, der Belgierin verabschiedet, sie hat ca. eineinhalb Jahre fuer das CCBRT gearbeitet und heute von Richard Hess, meinem Chef. D. h. er ist ab naechster Woche nicht mehr im Buero und wird am naechsten Freitag zurueck nach Deutschland fliegen. Vorher hat er aber noch arrangiert, dass ich naechste Woche fuer 2 Tage einen Arbeitsauftrag in Tanga, einer Stadt weiter noerdlich, aber auch an der Kueste erledigen soll.
So mehr gibts zur Zeit von meiner Seite nicht zu berichten. Wuensch euch ein schoenes Wochenende und geniessts die ausgelassenen Feten die wir feiern, denn wie ihr gehoert habts, es ist nicht immer und ueberall selbstverstaendlich.
Liebe Gruesse Eve!


PS.: Hab von einer Seite gehoert, ich soll noch ein paar Strandfotos reinstellen, zum Ausgleich, es soll ja endlich der Winter ins Land gezogen sein.

















Samstag, 17. März 2007

Fotos - Nachtrag!

Hier sind einige wenige Bilder, die ich letzte Woche in Mgololo gemacht hab, viel Spass beim Anschauen!!

Zu Besuch bei einer ehemaligen Schuelerin von Jutta,...

Unterwegs in Mgololo,...


Meeting mit ein paar von Jutta's ehemaligen ArbeitskollegInnen (Jutta: Sitzend, erste von rechts)

Waehrend der Fahrt,...


Und zum Schluss ein paar Fotos von der Wohnanlage, in der wir gewohnt haben (heimlich aufgenommen in der Nacht, sind deshalb etwas dunkel):
Der Brunnen:


Der Waschraum fuer Kleider (natuerlich im Freien)


Das WC (ca. 10m entfernt vom Haus in dem wir geschlafen haben). Der gelbe kuebel ist die Spuelung!


Die Dusche, ohne Duschkopf, aber mit einem Kuebel mit Wasser und einem kleinen Kuebel zum schoepfen!

Freitag, 16. März 2007

Mgololo

Diese Woche, d. h. von Montag bis Freitag, hab ich mir die Feiheit genommen und bin mit einer belgischen Bekannten (Jutta) nach Mgololo einem kleinen (naja, hat immerhin ca. 3.500 Einwohner) Dorf im Landesinneren von Tansania gefahren. War zwar ein ziemlicher Aufwand, aber es hat sich gelohnt. Hab in dieser Woche mehr ueber Tansania erfahren, als die 3 Wochen vorher im Buero. Erstens, weil mir Jutta einiges ueber das Land erzaehlen kann und zweitens, weil ich endlich mal ein bissl Landleben kennengelernt hab.

Begonnen hat unsere Reise in Dar. Sind ca. 7 Stunden im Bus gesessen um nach Iringa, einer kleinen Stadt zu kommen. Haben dort uebernachtet und sind am naechsten Tag weiter nach Mafinga und von dort in einem uebervollen Dala Dala noch 3 Stunden weiter nach Mgololo. Dort angekommen, wurden wir gleich mal anstaendig mit Tee und selbst geroesteten Erdnuessen begruesst und ich mit der Frage, warum ich kein Suaheli spreche. (Diese Frage hat mich so ziemlich die ganze Zeit verfolgt und ich kann sie nicht mehr hoeren). Jutta kann diese Sprache nach 2,5 Jahren Tansania natuerlich fliessend. Aber egal. Wurden anschliessend gleich zu ein paar Bekannten von Jutta eingeladen und haben, den Abend beschliessend, ein recht bekoemmliches Abendessen genossen.

Der naechste Tag war voll gepackt mit Besuchen. In der Schule (Jutta hat dort ein Jahr freiwillig unterrichtet) hab ich gleich mal alle Lehrer kennengelernt und einige Schueler und den restlichen Tag noch einige andere Leute. War interessant, hab in einige Wohnzimmer schaun duerfen und ich muss sagen, die Leute dort wohnen nicht so schlecht. In dieser Gegend hat aufgrund einer in der Naehe angesiedelten Fabrik jeder Elektrizitaet, aber nicht jeder fliessend Wasser. In der “Wohnanlage” in der wir gewohnt haben, hats keines gegeben, d.h. das Wasser wird aus dem Brunnen geholt. Echt harte Arbeit, habs selbst versucht. Ca. 3 – 5 Minuten an der Kurbel drehen und dass, wenn man dort wohnt, einige Male am Tag. Wir sind natuerlich bedient worden, wir waren schliesslich ihre Gaeste. War recht froh drueber.
Die Kueche befindet sich in in diesen Haushalten im Freien, dort wird gekocht und abgewaschen, bei meistens strahlend blauem Himmel. Klingt nicht schlecht, oder?
Ausserdem gibts fast in jedem Wohnzimmer einen Fernseher und einen Videoapaprat bzw. DVD-Player. Hab dort zum erstenmal, seit ich in Tansania bin, ferngesehen. Das haett ich vorher nicht gedacht.

Da wir in einem Dorf waren und nicht in der Stadt, musste ich einen mindestens knielangen Rock anziehen. Da ich keinen habe, hab ich einfach ein Stueck Stoff (hier nennt man es Kanga) ueber meine Hosen und um meine Hueften gewickelt. Hat echt umwerfend ausgesehen.

Der 2. Tag, Donnerstag ist aehnlich abgelaufen wie der vorige und am Freitag sind wir dann eh schon wieder heim. Sind nach einer 12-stuendigen Busfahrt recht muede in Dar gelandet.

Kurzes Resumee: Der Ausflug war total interessant, spannend aber nicht immer ganz einfach. Hat mir ein bissl gezeigt, dass die Leute dort zwar nicht soviel Geld haben wie wir, aber trotzdem gut leben. Zwar ohne Waschanlagen (Dusche und WC) wie wirs gewohnt sind und ohne richtige Kueche, aber i wuerd meine sofort gegen eine dieser Freiluftkuechen tauschen.
Hab leider nur recht wenige Fotos gemacht, weil die Dorfbewohner ziemlich aergerlich reagieren, wenn sie fotografiert werden bzw. ihr Hab und Gut. Haett euch gern gezeigt, wo und wie wir gewohnt haben.

Ach und noch was: wir waren seit 1,5 Jahren die ersten Weissen in diesem Dorf. Ihr koennt euch vorstellen, wie die Leute und v.a. die Kinder g’schaut haben. Wir waren eine echte Attraktion und Jutta meint, dass sie noch einige Monate spaeter ueber uns reden werden.

Fotos folgen naechste Woche, wenn ich wieder einen schnelleren Internetzugang hab.

Wuensch euch ein schoenes Wochenende, Eve!

Mittwoch, 7. März 2007

Internet wo bist du?

Ich versuch schon wieder seit ca. 5 Tagen ein Post zu veroeffentlichen, aber nachdem das Internet fast nie funktioniert, wenn ich Zeit haett zum Schreiben, d.h. nach der Arbeit und am Wochenende, ist dies fast unmoeglich.
Aber jetzt hab ichs geschafft. Und ich hoff ich hab heut unterm Tag noch Zeit ein bissl mehr zu schreiben, das vorherige Post ist ja schon fast nicht mehr wahr.
Heut ist ausserdem Donnerstag und es ist nicht 11.30 pm sondern 10.30 am. Datum und Zeit an meinem PC stimmen nicht ganz.

Ich glaub ich hab euch noch nicht gezeigt wo und wie ich wohne ... Hier ein paar Fotos, ich weiss allerdings nicht, warum sie so dunkel sind. Wird wohl an der Kamera liegen.



Meine Toilette (fuer mich allein)



Meine Kueche (auch fuer mich allein)
Mein Zimmer (natuerlich fuer mich allein)
Hier bekomm ich jeden Tag mein Mittagessen, gar nicht so uebel, nur die Auswahl ist minimal: Reis oder Chips mit Fleisch , Wuersteln oder Hendlhaxn und das wars!
Damit ihr ungefaehr eine Vorstellung habt, wie das mit dem Strom hier ist: Ich hab vorher geschrieben es ist 10.30 am. Jetzt ist es 14.00 pm und i habs endlich geschafft, zumindest ein paar Fotos reinzubringen.
Sonst ist aber alles in Ordnung. Werd naechste Woche mit der Belgierin die ich kennengelernt habe ein bissl die Gegend anschauen. Bin schon total gespannt, wie so die Doerfer usw. ausschauen. Ich muss mir jedenfalls einen Rock kaufen, da ich sonst dort gar nicht rein darf.
Meld mich wieder sobald es geht! Eve!

Dala, Dala ...

Montag, 05 Maerz 2007

Kurz zur Information: ein Dala Dala ist ein Kleinbus, der in Dar es Salaam durch die Gegend duest und in dem soviele Leute mitfahren duerfen, soviele man reinquetschen kann.

Nachdem John und ich bis jetzt immer mit dem Taxi durch die Gegend gefahren sind und uns die Taxifahrer trotz runterhandeln ziemlich abzocken und das mit der Zeit recht teuer wird, hab ich mir gedacht, wir sollten mal so ein Dala Dala ausprobieren.
Also haben wir beschlossen am Samstag mit einem solchen Kleinbus nach White Sands (ein Ausgangspunkt um zu einigen Inseln zu kommen) zu fahren. Es war echt ein Erlebnis. Das erste Dala Dala war total voll und ich war die letzte, die sie reingestopft haben, d.h. ich war knapp dran wieder rauszufallen. Das zweite war da schon recht sicher und auch recht gemuetlich, nachdem wir einen Sitzplatz bekommen haben. Das dritte und letzte fuer die Hinfahrt war wieder total voller 1. Leute und 2. extremer Gerueche,z. B. Fleisch, Schweiss, Obst,... In diesem haben wir ca. 1,5 Stunden verbracht. Nicht wegen der langen Distanz sondern weil man in Dar es Salaam so gut wie immer im Stau steht und dann ruehrt sich oft fuer lange Zeit gar nix mehr.
Nach 2,5 Stunden sind wir dann aber doch fast angekommen. Den Rest haben wir noch mit einem Minifahrzeug auf drei Raedern zurueckgelegt.




Die Rueckreise war so ziemlich aehnlich, naja ein bissl besser. Aber es war interessant und ich werd ab jetzt wenn moeglich nur noch so unterwegs sein. Es ist 1. viel, viel guenstiger und 2. viel lebensnaher und man lernt viele Leute kennen.

In der restlichen Woche ist nicht viel passiert. Bin einmal im Kino gewesen (es unterscheidet sich nicht unbedingt von einem oesterreichischen) und einmal aethiopisch essen. Hat mir nicht sonderlich geschmeckt, die haben so ziemlich alles in Essig getaucht.
Aber der Film ist empfehlenswert. „The last King of Scottland“. Dabei gehts um den frueheren Praesidenten in Uganda, der fuer den Tod von ca. 300.000 Leuten verantwortlich ist.

Der gestrige Abend war auch total fein. Sind mit Augusto, einem Physiotherapeuten und seiner Frau zum Strand und haben den aufgehenden Vollmond betrachtet. Ziemlich romantisch! Und anschliessend sind wir in eine Pizzeria. Die Pizza schmeckt zwar nicht ganz so gut wie in Italien, aber besser als in England.

So das wars wiedermal. Ich treff mich jetzt mit Jutta, einer Belgierin, die schon seit 2,5 Jahren hier lebt, sie kann mir sicher einiges mehr ueber Dala Dala’s erzaehlen und mir ein paar Routen am Stadtplan zeigen.

Gruesse an alle aus Dar, Eve!